Etiketten
Ein Etikett ist ein Hinweisschild auf der Verpackung eines Produkts, das als Informationsträger dient. Es kann Angaben über den Inhalt, den Preis, die Adresse, Transport- und Gefahrenhinweise sowie Gebrauchsanleitungen wie z.B. Textilpflegesymbole beinhalten. Auf Markenartikeln ist das Etikett zudem ein Werbeträger und enthält Angaben über die Marke. Eine besondere Form ist das Warensicherungsetikett, das im Handel als Maßnahme zur Diebstahlssicherung dient.
Im übertragenen Sinn wird der Begriff Etikett verwendet für eine Belegung bestimmter Begriffe, Gruppen, Sachverhalte usw. mit einer geläufigen Kurzbezeichnung, die mit positiven oder negativen Assoziationen verbunden wird. Als Beispiel kann im politischen Bereich die Etikettierung einzelner Personen, Parteien oder Organisationen als "links" oder "rechts" angeführt werden. Eine Etikettierung in diesem Sinn führt leicht zu einer Vereinfachung von komplexeren Hintergründen und zur Vorurteilsbildung.
Für das Anbringen des Etiketts werden in der Produktion verschiedene Verfahren der Etikettierung verwendet. Selbstklebende Aufkleber bezeichnet man als Klebeetiketten.
Etikettierung
Etikettierung mittels "Etikettiermaschinen" bedeutet das Aufbringen von Etiketten auf Gegenstände. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist das Etikettieren von Getränkeflaschen aus Glas oder Kunststoff. Man unterscheidet verschiedene Verfahren.
- Kaltleim-Etikettierung
Papieretiketten werden in der Regel mit Hilfe eines wasserbasierten Leimes verklebt. Je nach Anwendungsfall eignen sich hierfür Kaseinleime, Stärkeleime oder Dispersionsleime. Der häufigste Anwendungsfall findet sich in der Getränkeindustrie bei der Etikettierung von Mehrweg-Glasflaschen oder Mehrweg-Kunststoff-Flaschen mit Rumpf- Hals- und/oder Rückenetiketten. Auch Aluminium-Halsfolien können mit diesem Verfahren aufgebracht werden. - Roll-Fed-Etikettierung
Kunststoff-Etiketten aus OPP-Folie werden von einer Rolle abgewickelt, in einzelne Rundum-Etiketten zerschnitten und mit einer Anfangs- und Endverklebung mittels eines Schmelzklebe-Heißleims auf die Flasche appliziert. Häufigster Anwendungsfall: Einwegflaschen aus Kunststoff mit Rundum-Kunststoffetiketten. - Heißleim-Etikettierung
Ebenfalls eine Rundum-Etikettierung mit einem Schmelzklebe-Heißleim. Die Etiketten werden allerdings nicht von einer Rolle abgewickelt, sondern werden als gestanzte Einzel-Etiketten aus einem Magazin entnommen. Häufigster Anwendungsfall: Konservendosen aus Weißblech und Einwegflaschen aus Kunststoff mit Rundum-Papieretiketten. - Selbstklebe-Etikettierung
Auf einer Trägerfolie sitzende Etiketten werden durch das 180° - Umlenken um eine Spendekante von der Trägerfolie gelöst und auf den vorbeifahrenden Behälter aufgeklebt. Dieses Verfahren hat eine sehr große Verbreitung im "Non Food"- Bereich und wird seit einigen Jahren auch immer häufiger für hochwertige Getränkeflaschen verwendet. Häufigster Anwendungsfall: Kosmetikartikel und Premium-Einwegflaschen im "No Label Look". - Sleeve-Etikettierung
Ein schlauchförmiges Etikett wird von oben über den Behälter gezogen. Man unterscheidet zwischen "Shrink Sleeves", die sich anschließend durch Hitze an die Behälterkontur anschmiegen und "Stretch Sleeves", die zum Aufbringen elastisch gedehnt werden. Häufigster Anwendungsfall für Shrink Sleeves: Konturierte Einweg-Behälter. Häufigster Anwendungsfall für Stretch Sleeves: Mineralwasser-Mehrwegflaschen aus Kunststoff.
Klebeetiketten
Ein Klebeetikett in verschiedensten Materialien fungiert als Informationsträger oder Werbeträger. Je nach Anwendung ist die Zusammensetzung des Klebeetikettes unterschiedlich. Das Klebeetikett besteht aus dem Obermaterial, dem Klebstoff und im ursprünglichen Zustand des selbstklebenden Etiketts dem Trägerpapier, auf dem es zur Verfügung steht.
Verwendungszwecke für Klebeetiketten sind Preisschilder und Strichcodes auf Waren, Heft- und Buchetiketten in der Schule zur Kennzeichnung des Besitzers, Etiketten auf Verpackungen aus Glas oder Metall (im kommerziellen wie im privaten Bereich), Merkzettel zur Kennzeichnung aller denkbaren Gegenstände oder zur Dekoration derselben.
Materialien für Klebeetiketten können sein:
- Papier (ungestrichen, matt gestrichen, glanz gestrichen),
- Kunststoff (PE, PP, PVC, PET),
- Spezialmaterialien (Tyvec(R), Polyolefine).
Möglichkeiten der Bestückung mit Information:
- Thermodirekt (thermosensitive Schicht im Material die bei Erwärmung die Farbe ändert. In der Regel Schwarz aber auch Rot, Blau und Schwarz/Rot und Blau/Rot verfügbar),
- Thermotransfer (Farbmaterial wird durch Erwärmung auf die Oberfläche übertragen).
Je nach Konstellation kann das Farbmaterial auch in die Oberfläche "eingebrannt" werden. Druckverfahren für Etiketten sind: Fotosatz, Digitaldruck, Offsetdruck, Siebdruck, Flexodruck.
Folgende Klebstofftypen sind definiert: Gummi/Harz, Synthese Kautschuk, Silikon/Kautschuk/Harz und Akrylat. Bei Klebeetiketten kommen hauptsächlich synthetische Kautschuk- und Akrylat- Klebstoffe zum Einsatz.